Ukrainische Gemeinschaft in Nürnberg feierte den 200. Geburtstag des berühmtesten ukrainischen Dichters und Denkers Taras Schewtschenko.

„Kämpft, dann werdet ihr siegen, Gott wird euch helfen“ – hätte es jemand von uns für möglich gehalten, dass heute – am Tag des 200. Geburtstages von unserem Dichter und Kämpfer für die freie Ukraine Taras Schewtschenko, seine Gedichte so wie noch nie aktuell sein werden?

Noch vor ein paar Jahren galten die „Schewtschenko Abende“ als Pflichtveranstaltungen in vielen Bildungs- und Kulturstätten der Ukraine, welche immer Anfang März abgehalten wurden.

Heutzutage klingen die Worte des Grossen Kobsars nicht mehr als nur Poesie, sondern als Aufruf und Anleitung zum Handeln für die Freiheit und Interessen der Ukraine:

„ Ja, begrabt mich und erhebt euch,
Und zersprenget eure Ketten“

Zapovit, Taras Schewtschenko, 1945 J.

Höchstwahrscheinlich werden auch in fünfthundert Jahren diese Worte immer noch hoch aktuell und inspirierend für die nächsten Generationen der kommenden Revolutionäre und „Euromajdaniwziw“ sein ( der Begriff „ euromajdaniwezj“ wird als Bezeichnung von Meschen die für Freiheit und Demokratie der Ukraine am Hauptplatz in Kyiv – Majdan, demonstriert und viele von Ihnen Ihr Leben für eine freie Ukraine verloren haben).

Aus der Sicht der schwierigen politischen Situation in der Ukraine – gäbe es keine Zweifel, dass die Feier des 200. Geburtstages des Kobsars, ein besonderer Tag für alle Ukrainer in ganzer Welt ist.

Für die Ukrainische Gemeinde in Franken war dieser Tag auch ein besonderer Tag. Im Gemeindehaus in Nürnberg am 9. März haben wir alle den literarischen Schewtschenko-Abend gefeiert.

Die organisatorische Seite des Abends hat der Verein der Ukrainer in Franken übernommen.

Als Leitfaden des literarischen Abends wurden Biografie und Gedichte von Taras Schewtschenko vorgeführt. Die Feier verlief in gemütlichem und vertrautem Ambiente.

Circa hundert eingeladene Gäste, Ukrainer aus der Region, hatten gute Möglichkeit die Gedichte, Geschichte und Lieder auf sich wirken zu lassen. Schöne Gespräche unter Landsleuten, geschmackvolles kulinarisches ukrainisches Essen, im besonderen Kulescha (ein Gericht aus Kosakenzeiten) haben dem Abend einen besonderen Rahmen gegeben.

Die Aufführung des Gedichtes „Vermächtnis“ wurde zum krönenden Abschluss des literarischen Abends. Die klingenden Worte aus dem Gedicht geben uns Hoffnung und Zuversicht, dass die prophezeihenden Worte von Taras Schewtschenko aus der Vergangenheit in die Zukunft wirken:

„ Ja, begrabt mich und erhebt euch,
Und zersprenget eure Ketten,
Und mit schlimmem Feindesblute
Möge sich die Freiheit röten!“

So wie es bekannt ist, haben die Ukrainer aus Franken die Patenschaft für die Familie eines gefallenen Helden der “Himmlischen Hundert“ übernommen. Er hat nach seinem Tod zwei minderjährige Sönne und Ehefrau in der Region Donetsk hinterlassen.

Es ist ein symbolisches Zeichen, dass er am gleichen Tag am 9. März wie Taras Schewtschenko geboren wurde. Er liebte und schätzte Schewtschenko sehr.

Die ukrainische Gemeinde hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Im März standen tausend Euro zur Verfügung für die Familie. Diese Hilfe ist nicht nur einmalig. Wir rufen alle nicht gleichgültigen Menschen auf dabei mitzumachen.