Eine der schrecklichsten Tragödien – Holodomor im 20ten Jahrhundert hat das ukrainische Volk heimgesucht und tiefe Spuren im Gedächtnis der Menschen und der Geschichte der Ukraine hinterlassen.
Als Holodomor (ukrainisch Голодомор, wörtliche Übersetzung: Tötung durch Hunger), früher teilweise auch „Hungerholocaust“ wird der Teil der sowjetischen Hungersnot 1932–1933 genannt, der sich auf dem Gebiet der Ukrainischen SSR abspielte(Quelle: Wikipedia)
Jährlich am 4. Samstag im November gedenkt das ukrainische Volk an die zahlreichen unschuldigen Opfer von dem Sowjetregime verursachten Toten.
Am 23. November 2013 haben das ukrainische Volk in der Ukraine und die ukrainische Weltgemeinschaft den 80. Jahrestag gedacht. Die ukrainische Gemeinde der Stadt Nürnberg und Umland, der Verein der Ukrainer in Franken haben ihren eigenen Beitrag zur Gedenkveranstaltung geleistet, indem sie am 23. und 24. November den unschuldigen Opfern die Ehre und Andacht erbracht haben.
Am Samstag, den 23. November, in der Frauenkirche in der Altstadt von Nürnberg, gab es den Gedächtnisabend zum 80. Jahrestag der großen Hungersnot . „Die Hungeropfer: der unbekannte Völkermord an den Ukrainern 1932- 1933. Was wissen Sie darüber?“ lautete der Leitfaden des Abends . Zum Programm der Veranstaltung gehörte ein Vortrag des Professors für osteuropäische Geschichte der LMU München, Dr. Dmytro Zlepko, der auch gebürtiger Ukrainer ist. Eine Fotoausstellung mit zahlreichen Informationsmaterialien zum Thema ukrainischen Holodomor-Genozid am ukrainischen Volk hat das Bild über Tragödie veranschaulicht.
Die ukrainische kirchliche Gemeinde mit dem Pfarrer Bogdan Puszhkar hat eine Gedächtnismesse zusammen mit zahlreichen Besuchern zelebriert. Das Entzünden der Kerzen als Symbol der großen Andacht beleuchtete die Kirche und hat diesen Abend einen besonderen Anschein gegeben. Nach ukrainischem Brauch zündet jeder Gedenkende eine Gedächtniskerze am Abend des vierten Samstags im November. Zum Abschluss des Abends sind alle Teilnehmer der Andacht mit ihren Kerzen vor die Kirche gegangen und sangen das Lied „Das ewige Gedächtnis“ („Вічная пам’ять“).
Am Sonntag, den 24. November 2013 hat die 2. Veranstaltung zum Thema „Holodomor“ im ukrainischen Gemeindehaus der griechisch-orthodoxen Kirche des heiligen Nikolaus / Mykolai stattgefunden.
Auf die Einladung des Pfarrers Bogdan Puszhkar hatten wir einen Gast aus der Ukraine – einen berühmten, ukrainischen Journalisten/Chefredakteur der Internetzeitung „Historische Wahrheit“ („Iсторична правда“) – Wachtang Kipiani (Вахтанг Кiпiанi). Herr Kipiani hat einen aufschlussreichen Vortrag zum Thema Holodomor gehalten, mit dem Titel: „Gedächtnis in der Welt der Gedächtnislosigkeit“. Im weiteren Teil des Abends gab es Gedichte, Gedanken und Diskussionen zum Thema Holodomor. Ein Dokumentarfilm über den Holodomor und seine Folgen in der Ukraine schloss den Abend ab.
Wir, die heutige Generation des ukrainischen Volkes, dürfen die tragischen Schicksäle den Menschen damals und Grausamkeiten des Genozides am ukrainischen Volk nicht vergessen.
Ewiges Gedenken bleibe in unseren Herzen.