Ukrainische Kulturtage in Nürnberg

13/06/2015
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„Die wahre Kultur aus Büchern, gesundem Menschenverstand, Liebe zum Wissen, gutem Wille und Gedächtniskraft“
Unbekannter Autor

„Gedächtniskraft“ und „guter Wille“ scheinen eine wichtige Rolle bei der Veranstaltung der Ukrainischen Kulturtage in Nürnberg gespielt zu haben. Dank den Veranstalter („Jugendverband Integration Nürnberg“) haben die Festlichkeiten am 13. Juni im KunstkultutQuartier begonnen und dauerten bis einschließlich 14. Juni. Zwei wunderschöne Tage, denen mehrere Monate von mühsamen intellektueller und physischer Arbeit, sowie Suche nach Sponsoren und Partner vorangegangen waren. Der Verein der Ukrainer in Franken konnte hier auch nicht gleichgültig bleiben und hat seinen Beitrag für die Veranstaltung geleistet. Aber zurück zu den Ukrainischen Kulturtagen.

Während der zwei Tage haben uns solche Talente wie: Serhij Zhadan –Schriftsteller, Übersetzer, öffentlicher Aktivist – zusammen mit seiner Band „Hunde im Kosmos“ sowie zwei außergewöhnliche Theatertruppen – „Prächtige Blumen“ (Stadt Charkiw) und „Akademie der Bewegung“ (Stadt Kryvyj Rih) ebenso wie der Chor „Sgt. Pepper’s lonely hearts choir“ (Stadt Charkiw) nicht nur Freude bereitet sondern auch die Möglichkeit gegeben die gegenwärtige ukrainische Kunst hautnah zu erleben.

Die Aufführung „Den Toten, den Lebenden, den Ungeborenen“ von Taras Schewchenko in der Darbietung des Theaters „Akademie der Bewegung“ hat einen unvergesslichen Eindruck beim Publikum hinterlassen. Es scheint, dass die lokalen Ukrainer noch lange die Erlebnisse und Eindrücke „verdauen“ werden. Die Künstler haben den Werken von Schewchenko ein zweites Leben geschenkt.

Nicht weniger positive Meinungen gab es zu der Aufführung „Die Ratte“ des Theaters „Prächtige Blumen“ und zum Auftritt des Chors „Sgt. Pepper’s lonely hearts choir“. Was die Darbietung der „Hunde im Kosmos“ mit Zhadan anbelangt, so ist es unmöglich es in Worte zu fassen. Sowas muss mit eigenen Augen und eigenen Ohren erlebt werden! Mit einem Wort – das Publikum verschiedenen Alters und künstlerischen Vorlieben. Sogar diejenigen, die mit Kunst nicht zu tun haben, konnten etwas Neues erleben und ihr kulturelles Leben bereichern.

Auch in den so schwierigen Zeiten für die Ukraine, gibt es Menschen, die ihre Herkunft, Sprache und Tradition nicht vergessen. Sie bemühen sich darum, sich nicht in der fremden Kultur aufzulösen. Im Gegenteil, sie kommen zusammen und versuchen ihr Kulturerbe zu modernisieren und der breiten Öffentlichkeit im Ausland zu präsentieren. Mi dieser Veranstaltung hat man eine wichtige Mitteilung an deutsche Gesellschaft gesendet, und zwar – die Ukraine ist ein eigenständiges, europäisches Volk mit eigener Sprache, Geschichte und Kultur. Wir können einiges der Welt bieten!